Wenn Engel reisen…
Ich bin Sybille. Seit gut 1,5 Jahren arbeite ich in und für GUT LEBEN. Ich glaube, jeder in dieser Firma hat einen unserer „Engel“ bei sich zu Hause oder an sich dran. Ich habe meinen immer dabei, rechte Jackentasche.
Sie sind aus den Ästen von Bäumen gemacht, schlicht und einfach und gerade deshalb wohl so unbeschreiblich in ihrer Ausstrahlung. Jeder ist anders, jeder wirkt anders, jeder ist einmalig.
Ich bin nicht wirklich abergläubisch (nur wie fast jeder so ein kleines bisschen), aber einen „Engel“ in meiner unmittelbaren Nähe zu wissen, hat was. Der Hauptgrund ist aber: er fasst sich unglaublich schön an – warm, samtig, weich. Deshalb benutze ich ihn gnadenlos als Handschmeichler. Wobei dieses Wort es nicht wirklich trifft. Ich fasse ihn gern an, wenn ich nervös oder überarbeitet bin, im Stau oder in einer Warteschlange stehe. Das bringt Ruhe in mich hinein. Ich fasse ihn an, wenn ich traurig bin oder grad nicht mehr wer weiß, was richtig und falsch ist. Dann passiert was Tröstendes. Ich fasse ihn gern mal beim Nachdenken an, das lenkt mich besser. Und gestern hat er mir während des Orkans ZEYNEP ein paar Stunden Schlaf verschafft, weil ich Angst hatte.
Am Vortag hatte der Sturm YLENIA einen Baum auf das Dach meiner Ferienwohnung krachen lassen, haarscharf am Fenster vorbei und mit ordentlichem Dachschaden. Unter diesem Baum, einer Erle, hatte ich am Vortag noch gesessen und dem Stauensfließ bei seiner Haupttätigkeit zugeschaut: Fließen. Ich bin nämlich grad im Spreewald – 1 Woche Fastenurlaub. Mache ich fast jährlich. Diesmal verbringe ich den in Burg bei Joachim & Elke. Die haben hier ein altes Bauerngehöft zu Naturapartments ausgebaut. Wie sagt man immer so schön: liebevoll, mit Blick für Details.
Ehrlich gesagt: es ist grandios. Es fehlt an nichts, aber Überflüssiges fehlt. Es ist mehr als freundlich, es ist zugewandt. Es ist unglaublich still hier (außer wenn es stürmt) und menschenleer (na gut, es ist Februar…). Ich habe einen Kamin in meinem Zimmer, eine Sauna nebenan und Joachims Telefonnummer, falls „was ist“…aber mit „Engel“ in der Jackentasche ist fast nix.
Mein „Engel“ ist übrigens nicht der schönste, es gibt schönere, größere, mit toller Maserung und vollkommener Rinde drum herum…aber er ist genau der, den ich zu brauchen scheine.
Von der Erle, die mir auf’s Dach fiel, hat mir Joachim einen Ast mitgegeben. Für neue Engel.
Danke an die „Engel“-Schöpfer in der Gut Leben, Danke Bäume für den Äste dafür und Danke Joachim & Elke: ich komme wieder!
Spreewald, Burg, 19.02.2022 (während draußen noch immer ZEYNEP tobt)